
THE PERSPECTIVE GATE unterbricht alltägliche Routinen und eröffnet neue Denk- und Handlungsräume im öffentlichen Raum. Eine automatische Glastüre wird dabei zum Symbol für Offenheit, Bewegung und gesellschaftliche Teilhabe zwischen Menschen, Zeiten und Räumen. Töne, Spiegelungen und räumliche Handlungen verdichten sich zu einer sinnlichen Erfahrung von Perspektivenvielfalt und demokratischer Resonanz.

Im Zentrum steht eine modifizierte Glasschiebetüre, ein industrielles Normprodukt, das freistehend in der Landschaft steht. Ein vertrautes Objekt an einem ungewohnten Ort verändert seine Bedeutung – durch Kontextverschiebung und bewusste Irritation. Die Tür öffnet sich kontaktlos bei Annäherung, als Einladung, als symbolischer Akt. Was betreten wird, ist kein Raum im klassischen Sinn, sondern ein Übergangsbereich, eine Schwelle. Die vier Glasflächen der Skulptur sind mit Pfeilsymbolen bedruckt, die in verschiedene Richtungen zeigen. Diese Pfeile deuten Wege an, ohne eine konkrete Richtung vorzugeben.

Die Besucher:innen entscheiden selbst, ob sie das Objekt durchschreiten, verweilen oder umgehen. Die spiegelnden Glasflächen beziehen sowohl die Umgebung als auch die Betrachter:innen mit ein. Das eigene Spiegelbild erscheint im Zusammenspiel mit den grafischen Symbolen und erzeugt so eine visuelle Rückkopplung, die zur Reflexion über die eigene Präsenz im Raum anregt. Beim Öffnen der Tür überlagern sich jeweils zwei Paneele. Aus den Pfeilsymbolen entsteht durch Transparenz und Überlagerung der grafischen Elemente im geöffneten Zustand der Schriftzug: PERSPECTIVE

THE PERSPECTIVE GATE stellt Fragen nach sichtbaren und unsichtbaren Grenzen, seien sie politischer, kultureller oder persönlicher Natur. Das Tor verweist auf Trennlinien und formuliert gleichzeitig eine Geste der Offenheit und Durchlässigkeit. Es markiert keine Grenze, sondern öffnet einen Raum. Beim Durchschreiten werden mehrsprachige Soundscapes hörbar. Stimmen aus partizipativen Workshops zu Perspektive, Demokratie und Grenze verschmelzen zu einer Klanglandschaft. Die Audiobeiträge der Bevölkerung machen gesellschaftliche Vielfalt als akustische Metapher für demokratischen Diskurs erfahrbar.

THE PERSPECTIVE GATE lädt dazu ein, den Grenzraum als lebendigen Erfahrungsort neu zu begreifen – als einen Ort, an dem Dialog, Vielfalt und Perspektivwechsel sichtbar und hörbar werden. Es versteht den Grenzraum nicht als Trennlinie, sondern als Raum für Austausch, Vielfalt und Begegnung.
THE PERSPECTIVE GATE macht erlebbar, dass Perspektiven nicht nur nebeneinander stehen, sondern auch ineinanderfließen können – vorausgesetzt, es gibt Raum für Bewegung, Reflexion und Resonanz. So wird das Werk zu einem Impuls für ein offenes, demokratisches Miteinander, gerade an einem Ort, an dem sich Geschichte, Kultur und Identität kreuzen.
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